Zusammengefasst nach der Sendung bei Günter Jauch, welcher Thilo Sarrazin nicht widersprochen hat, sind Thilo Sarrazins Positionen zum Euro folgende gewesen:
2) Nach der Einführung bis 2007 fand er den Euro gut und war optimistisch
3) Seit dem sieht er den Euro kritscher, insbesondere die Leistungsbilanzungleichgewichte, er ist jetzt der Meinung das die Euro Einführung falsch gemacht wurde, aber auch dagegen das man den Euro abschafft bzw. hat keinen Ansatz wie das gehen sollte.
An diesen Positionen ist nichts spektakulär, Sie liegen sogar auf der Hand. Ich denke man 75% der Leute sehen das so. Aber eben auch Teil der Position ist, das wir aus dem Euro nicht raus können. Griechenland als Miniökonomie, vielleicht schon. Aber die Auflösung des Euros als ganzes geht wohl kaum - oder wenn, dann nur unter enorm großen Kosten, welche sicher die Entwertung von dem gesamten Gesparten inkludiert.
Was Thilo Sarrazin natürlich geschickt reinstreut sind Vorurteile -die vielleicht zum Teil stimmen mögen- abklappert, und den "romanischen Finanzstil" kritisiert. Wäre in Deutschland nicht Bayern so ökonomisch stark, könnte er auch noch auf den Katholiken, oder Unreformierten, um die Griechen einzuschließen, rumhacken. Immerhin ist Irland ja kein romanisch-sprechendes Volk. Allein durch dieses Abklappern der Vorurteile jedenfalls, ist das ganze Buch medial spannend geworden.
Ich finde das ganze eigentlich schade, denn zum Euro hätte Thilo Sarrazin, im Gegensatz zum Thema seines ersten Buches, mehr sagen können, denn hier ist er durch seine Biographie schon Experte. Aber weder der Inhalt (Thesen) ist spektakulär, noch ist die Verpackung (Vorurteile) attraktiv. In meinen Augen belegt dies nur eines: Thilo Sarrazin will Euros machen. Denn eigentlich hat er nichts zu sagen was ein Buch rechtfertigt, und hübscht (aus aufmerksamkeitsökonomischer Sicht) dieses Nichts mit seinem, durch sein erstes Buch geprägten, Namen, sowie einer Schippe Vorurteile auf.
Grüße
Tim Leuther
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