Montag, 28. Januar 2013

Wehrpflicht im GG auch für Frauen? Frage auf Abgeordnetenwatch

Da nun die Wehrpflicht ausgesetzt wurde und der freiwillige Wehrdienst ausdrücklich auch Frauen offen steht, stellt sich meiner Ansicht nach die Frage ob im Grundgesetz die entsprechende Norm geschlechtsneutral formuliert werden sollte, um sicherzustellen das Falls die Wehrpflicht wieder in kraft gesetzt wird diese beide Geschlechter erfasst.
Männer können vom vollendeten achtzehnten Lebensjahr an zum Dienst in den Streitkräften, im Bundesgrenzschutz oder in einem Zivilschutzverband verpflichtet werden. Art. 12a I GG
Dies ist meiner Ansicht nach ein wichtiger Schritt in der Gleichberechtigung beider Geschlechter. Einerseits ist es mit der Aussetzung der Wehrpflicht ein sehr theoretischer und symbolischer Schritt, andererseits zeigte sich in der Geschichte zeigte sich, das es sich keineswegs um eine Petitesse handelt, betrachtet man die geschlechtsspezifischen und demographieverändernden Mortalitätsraten in den beiden Weltkriegen.

Hierfür habe ich auf Abgeordnetenwatch Fragen mit ähnlichen Inhalt an alle Sprecher für Gleichstellung, oder falls nicht vorhanden, Frauenpolitik, der Bundestagsfraktionen gestellt.

   Dorothee Bär (CSU für die Unionsfraktion) Sprecherin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (Link zur Frage auf Abgeordnetenwatch)
   Christel Humme (SPD), Sprecherin für Gleichstellungspolitik (Link zur Frage auf Abgeordnetenwatch)
   Michael Kauch MdB (FDP), Sprecher für Gleichstellungspolitik (Link zur Frage auf Abgeordnetenwatch)
   Yvonne Ploetz (Linkspartei), Sprecherin für Frauenpolitik (Link zur Frage auf Abgeordnetenwatch)
   Monika Lazar (Grüne), Sprecherin für Frauenpolitik (Link zur Frage auf Abgeordnetenwatch)
Musste leider einmal nachfassen (Link zu der Nachfassfrage auf Abgeordnetenwatch)

Ich bin auf die Antworten gespannt und hoffe mit meinem Anliegen auf offene Ohren zu treffen. Die Tatsache allerdings das die SPD anscheinend die einzige Fraktion ist die eine Gleichstellungssprecherin hat -der Sprecher der FDP ist eher für die Gleichstellung von Schwulen und Lesben zuständig, werde aber aus Trotz ihn Fragen und nicht die Sprecherinnen für Frauenpolitik- lässt mich eher pessimistisches Vermuten. Ich hoffe jedenfalls das es nicht zu solchen nüchtern, objektiv betrachtet an Männerverachtung grenzenden Aussagen wie in der Debatte in Österreich kommt:
Wie würden Sie einem jungen Mann erklären, warum er sechs bzw. neun Monate seiner Studien- oder Ausbildungszeit opfern muss und gleichaltrige Mädchen nicht?
Dorothea Schittenhelm [ÖVP, konservative Partei Österreichs, Partnerpartei der Unionsparteien]: Ich schätze die jungen Herren, die den Wehrdienst oder Zivildienst erfüllen wirklich sehr, aber sie opfern nicht. Durch Ihre Tätigkeit haben sie viel mehr die Möglichkeit etwas zurückzugeben. Zusätzlich bekommen Sie eine Ausbildung zum Nulltarif und es entsteht für sie selbst ein Mehrwert. Sie lernen sich selbst kennen, erfahren Kameradschaft sowie soziales Verhalten und werden gefordert und gefördert. [Link]
Zurückzugeben? Ausbildung? Auch wenn ich es bezweifel: Vielleicht ist Österreich ein komplett anders funktionierende Land, mit einer komplett anderen Gesellschaft und die Österreichische Armee ein komplett anderer Verein als die Bundeswehr. Ich kann mir aber nicht vorstellen warum junge Männer im Gegensatz zu  jungen Frauen etwas "zurückgeben" sollen. Und eine "Ausbildung" von der (auch eher rudimentären) Qualifikation für Einsätze mit einer hohen Mortalitätsrate, abgesehen, halte ich auch eher für herbeigeredet.

Mit freundlichen Grüßen
Tim Leuther

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