Donnerstag, 7. Juni 2012

Archiv: Orte der Bauverhinderer in Berlin (Gentrifizierung)

In diesem Post möchte ich die einzelnen Orte der Benennen an denen Bauverhinderer die Erstellung von Neubauten unterbinden. Welche Wirkung Bauverhinderer haben finden Sie in diesem Post.

Mauerpark (03.06.2012)
Der Mauerpark liegt auf dem ehemaligen Todesstreifen, wo also die Mauerstand, zwischen dem Ortsteil Wedding und dem Ortsteil Prenzlauer Berg. Zur Gestaltung des 7,1 ha großen Park hat die Allianz Umweltstiftung 4,5 Millionen DM bereitgestellt, unter der Bedingung das der Park auf Mindestens 10 ha vergrößert wird. Zur Erweiterung kommen ehemalige Brachflächen der Bahn, welche von einem Immobilienentwickler gekauft wurden, in Betracht. Dieser ist bereit eine Teilfläche seines Grundstücks an das Land Berlin zu übergeben, wenn er auf dem anderen Teil der Brachfläche Baurecht erhält. Da den Anwohner die Traufhöhen nicht architektonisch passend finden, und sowieso einen noch größeren Park möchten, entsteht dort weder ein Park, noch Wohnraum. Auch wenn dies hochpreisiger Wohnraum wäre, was jedoch Aufwärtungsdruck nehmen würde. (Post)

Tempelhofer Feld (03.06.2012)
Mit dem Tempelhofer Feld - dem ehemaligen Flughafen Tempelhof, bekam die Berliner Bevölkerung eher undverhofft mitten in der Innenstadt eine Freifläche, die größer ist als die Innenstadt so mancher Großstadt in Deutschland. Aber anstatt wenigstens zu Überlegen wie man am Rand dieser infrastrukturell sehr gut angebundenen (3 U-Bahn Stationen U6; S-Bahn Station Tempelhof; Autobahn) Fläche am Rand (außerhalb des Rollbahnringes) eine Bebauung für möglichst viele Menschen ermöglichen kann, möchten viele Initiativen, das einfach alles Wiese bleibt. Na, dann viel Spaß. Mit der Attitüde wohnt ihr / viele bald in WGs in Gropiusstadt!
Auch interessant hier zu dieses Interview in der taz.

Um den Alexanderplatz herum (03.06.2012)
Die DDR hatte die drollige Idee eine gigantische Fläche um den historischen Stadtkern herum in sehr unkompakter weise mit Plattenbauten zuzubauen und dabei diesen Häusern ein "Vorgärten" extremen Außmaßes gespendet. Diese sind in der Regel als Autostellplätze benutzt. Da dies auf beiden Seiten der Straße der Fall ist, entstehen dort Straßenschluchten von 100 Meter breite. Nun soll auf diesen extrem zentralen Flächen Nachverdichtung stattfinden, und die Anwohner protestieren. Zwar sind diese zu nachzuvollziehen, am ende ist dies jedoch auch nur ein NIMBY-Protest.

Mercedes-Haus am Friedrichshainer Spreeufer (03.06.2012 - 13 MESZ)
[Berliner-Zeitung] Am Friedrichshainer Spreeufer möchte die Mercedes-Benz seine Vertriebszentrale aufbauen, aufgrund des Ergebnisses eines nicht bindenden, bzw von der Landes/Gemeindeebene Berlin durchbrechbaren Bürgerentscheides - Berlin ist entgegen der Meinung vieler NIMBYs immer noch EINE Gemeinde, nicht 12 oder 200, je nach Standpunkt- sind viele Sauer auf Mediaspree, und haben daher bei der Errichtung des "Hoch"hauses der Vertriebszentrale solange rumgequängelt bis das Gebäude niedriger gebaut wurde. Das dadurch die Platznutzung deintensiviert wurde und weniger Arbeitsplätze pro Grundfläche geschaffen werden wird billigend in Kauf genommen. Zwar mag die Vertriebsabteilung erst einmal gleich groß sein, geringere Reserven bei den Büroflächen werden aber sicher früher oder später Auswirkungen haben, zum Beispiel wenn es um Entscheidungen geht wo Unterabteilungen Angesiedelt werden.

Flachbau-Supermärkte (07.06.2012)
Kein Bürgerprotest, aber auch ein Problem: Da die Mieten für Wohnraum bis vor kurzem so niedrig waren, das dadurch sich die reinen Baukosten - ohne Betrachtung der Grundstückspreise - nicht decken ließen, wurden in der Innenstadt von Berlin diverse Kriegsbedingte Baulücken mit eingeschossigen Supermärkten bebaut. Diese Bauweise ist eigentlich für das Flache Land gedacht. Da die Gebäude nun aber bereits stehen, sind die Wechselkosten zu einem Wohnhaus mit einem Supermarkt im Erdgeschoss besonders hoch. Denn entweder ist bei einer Filialschließung der Umsatzausfall anzusetzen. Falls eine Ersatzfiliale verfügbar ist, ist die dortige Miete, die Umzugskosten, sowie der Minderumsatz, der durch die vermutlich schlechter erreichbare Filiale (es stehen eher unattraktivere Standorte leer) entsteht, anzusetzen. Auf der positiven Seite der Kalkulation stehen neben dem neuen zu vermarkteten Wohnraum dagegen auch die mögliche Anpassung der Filiale an die aktuellen Bedürfnisse. Um jedoch den gesamtgesellschaftlichen Zubau zu unterstützen könnte man im Innenstadtbereich für solche Eingeschossige Bauten einen höheren Grundsteuerhebesatz ansetzen, um die Kosten des Status quo anzuheben und die Differenz hierfür anzusenken.

(die Liste ist nicht vollständig, ich stolper immer wieder auf neues, mir ist auch nicht alles eingefallen, worüber ich gestolpert bin)

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